Ortsfremde und sogar viele Leute aus Korb finden oft den Eingang zum Bibelgarten nicht. Der Zugang liegt auch etwas versteckt direkt am alten Pfarrhaus in der J.-F.-Weishaarstr. 6 (Lageplan). Dank der Spende von Elsa+Reinhold Schwegler geht es jetzt wie bei einem Weinbergstäffele bequeme sechs Stufen hoch in den 14 mal 5 Meter kleinen Garten.Man bekommt sofort einen Überblick über die ganze Anlage mit seinem Rundweg aus gelbem Kies, der ein wenig das Gefühl von Wüste vermitteln soll. Auf der rechten Seite stehen die Nutzpflanzen, im biblischen Israel hauptsächlich im Jesreeltal angebaut. Das mittlere Beet zeigt die "Blumen des Feldes" und einige damals bekannten Gewürzpflanzen. Links an der Hauswand entlang wachsen Wein und Malven.
Hinterer Garten.
Im hinteren Teil des Garten bestimmen Maulbeerbaum, Zeder, im Herbst der große rote Rizinus, sowie Olive, Oleander und Feige das Bild. Im vorderen Teil des Gartens steht eine, im Sommer von einem nichtbiblischen Fliederbusch, beschattete Bank, die zum Verweilen einlädt. Alle Pflanzen sind mit Schildern versehen, auf denen die zu der Pflanze passenden Bibeltexte zitiert sind (die Schilder können Sie, wenn Sie möchten, hier herunterladen).
Der brennende "Dorn"busch.
Eines Tages im Juli 2006 rief eine Frau aus Trochtelfingen bei Nördlingen bei uns an. Sie habe in der Zeitung von unserem Bibelgarten gelesen. Ob wir denn schon einen "Brennenden Dornbusch" hätten. Da dies nicht der Fall war, nahmen wir ihr Angebot an, einen Ableger abzuholen. Bei der Gelegenheit erfuhren wir mehr über die Pflanze. Sie heißt lateinisch Diptam (dictamnus albus), hat keine Dornen, stammt wohl aus dem Orient, ist vielleicht mit Wallfahrern zu uns gekommen und war irgendwie im Privatgarten der Familie Zeiss in Oberkochen gelandet. Bei Bauarbeiten an der Fabrik hat sie ein Pflanzenliebhaber, der Bruder der o.g. Frau, vor der Baggerschaufel gerettet. Der Busch blüht rosa bis rot und duftet stark. Die dabei aufsteigenden ätherischen Öle sind leicht entflammbar. So könnte der Busch wie einst bei Mose brennen ohne zu verbrennen (2 Mose 3,2). Ab dem Frühjahr 2007 wird er im Bibelgarten zu sehen sein.
Die Pinie.
Schon vor einigen Jahren sammelten wir unter den Pinien in Sirmione am Gardasee Pinienkerne auf. In die Erde gesteckt, zeigten sich nach kurzer Zeit grüne Triebe. Eine der Pflanzen wuchs zunächst im Wintergarten heran, war aber bald so groß, daß sie auch im Winter draußen bleiben mußte. Zu unserer Überraschung hat sie die Kälte schadlos überstanden. Jetzt hat sie im Bibelgarten einen sonnigen und warmen Platz.
Die Hirse.
Als die Hirse im Bibelgarten ausgesät werden sollte, konnten wir in Samengeschäften und Blumenmärkten zunächst kein Saatgut finden. Durch Zufall stießen wir dann in einer Tierfutterhandlung auf Hirse für Vogelfutter. Diese ausgesät brachte das überraschende Ergebnis, daß es mindestens vier Sorten verschiedener Hirse enthalten haben mußte. Eine bildete große Kolben, eine zweite kleine, die anderen hängende Rispen und alle haben sich hundertfach vermehrt.
Viele Bibelgärten in Deutschland.
Durch einen Artikel über unseren Bibelgarten in der Stuttgarter Zeitung wurde eine Theologin auf uns aufmerksam, die in Berlin an ihrer Doktorarbeit über Bibelgärten schrieb. Sie hat herausgefunden, daß es in Deutschland im Jahr 2006 mehr als 50 Bibelgärten gab - heute sind es mehr als 100 - die in einem Netzwerk organisiert sind. (www.bibelgarten.info). Alle Bibelgärten sind thematisch unterschiedlich gestaltet. Einer davon, der Botanische Garten in Hamburg, stellt seltene Bibelpflanzensamen zur Verfügung. Regelmäßig werden Treffen der "Bibelgärtner" veranstaltet, die immer gut besucht sind.